Sonntag, 26. April 2009

Golf

Liebe Sportfreunde,

Teil 1: Aus Barbaras Sicht geschrieben

Viele von euch mögen euch gefragt haben, was denn Michel so treibt, während ich arbeite. Eine der möglichen Antworten darauf ist: Er golft.

In Australien ist es relativ einfach, Golf zu spielen und zu lernen: Es hat hier in Melbourne fast unzählige Golfplätze, die meisten Golfplätze sind öffentlich (d.h. man zahlt wie in der Schweiz beim Minigolf einfach eine Gebühr für die Runde, mietet Schläger und los gehts) und man braucht keine Platzreife, um zu spielen. So ist der ganze Spass auch erschwinglich.

Michel kann nun also endlich (und das früher als gedacht) seinen lang gehegten Traum, Golf spielen zu lernen, verwirklichen. Ich habe ihm das Ziel gesetzt, bis Ende unseres Austauschjahres die Platzreife zu haben, damit er dann in der Schweiz nicht wieder von vorne beginnen muss. Und so ist Michel nun fleissig daran, dieses Ziel zu erreichen.

Angefangen hat er ganz klein im Garten.



Nach ein paar Lektionen mit einem Golftrainer (der ihn als sehr talentiert bezeichnete) stand er dann plötzlich ganz stolz mit seinen eigenen Schlägern da und war noch motivierter als zuvor.



Und siehe da: Nun sieht das Ganze auf dem Golfplatz (hier in Chelsea) doch schon viel dynamischer und besser aus als noch zuvor im Garten. Als ich einmal mit Michel mitging und eine Runde "drehte", konnte ich bezeugen, dass das investierte Geld nicht für die Katz war und dass Michel tatsächlich bereits ziemlich gut ist. Er selbst nennt das "an der Grenze zum Golf-Profi"...

Michel wird diesen Sport in den nächsten gut 8 Monaten, die uns hier noch bleiben, weiterverfolgen. Bei mir ist die Zukunft unsicher... Ich werde mein Talent wohl besser irgendwo anders suchen ;-)







Teil 2: Aus Michels Sic
ht geschrieben

Eigentlich wisst ihr nun ja schon alles über mein neues Hobby, aber einige Anmerkungen dazu sind doch noch nötig.

1. Natürlich habe ich nicht das Ziel, die Platzreife erst in einem Jahr zu erreichen. Wie ich im Internet nachgelesen habe, ist die Platzreife ein nicht wirklich hoch gestecktes Ziel. Daher: nach einem Jahr sollte ich doch etwas besser sein als "nur" Platzreife...:-)
2. Der Golflehrer hat mich natürlich nur als talentiert bezeichnet, damit ich weiterhin in seinen Unterricht komme. Und vielleicht habe ich ihn ja einfach nur falsch verstanden in seinem Aussie-Slang...
3. Grundsätzlich gibt es nichts Unangenehmeres, als wenn mir Leute beim Golf üben zuschauen. Umso erstaunter war ich, dass ich in Begleitung von Barbara eine gute Runde spielte. Der Druck war natürlich enorm hoch, ich wollte ja schliesslich nicht als Anfänger dastehen, nachdem ich jetzt schon seit über zwei Monaten am Üben bin.
4. Mein Ziel, in Australien mit Golf Geld zu verdienen, muss ich wohl abschreiben. Obwohl es eigentlich ganz einfach aussieht, dieses weisse Kügelchen in Richtung Fahne zu schiessen und dann wie im Minigolf ins Loch zu rollen, so schwierig ist es in der Realität (mindestens für mich...).

So, das wäre alles für den Moment. Ich muss jetzt Üben gehen...










Sonntag, 19. April 2009

Tasmanien

Liebe Urlauber

Unsere Ferien nach der Bewältigung des ersten Quartals des Schuljahres führten uns nach Tasmanien. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns, "unser" Auto auf die Fähre zu verladen und die 11 Stunden Überfahrt auf uns zu nehmen. Da wir nach dem Buchen der Fähre immer mehr Horrorgeschichten von der rauen See hörten, machten wir uns mit Reisetabletten im Magen auf jene Fahrt. Und so überstanden wir die tatsächlich ziemlich schauklige Reise gut, abgesehen von der Tatsache, dass wir trotz einem Bett in unserer Kabine nicht viel schliefen.

Die nächsten 10 Tage brachten uns von Davenport via Nordwest- und Westküste nach Hobart in den Süden und via Ostküste wieder nach Davenport. Übernachtet haben wir jeweils in Cabins (und in Hobart in einem Apartement), die mit einer kleinen Küche eingerichtet waren. Von der kleinen, sehr einfachen Cabin auf einem Campingplatz in Ulverstone bis zur absolut modernen Cabin mit Aussicht auf den privaten Sandstrand (an dem abends die kleinen Pinguine an Land kamen) in Seymour gab es alles.















Tasmanien selbst ist ganz und gar nicht typisch australisch: Es hat viel zu viele Hügel und Berge, die Distanzen zwischen den einzelnen Orten sind viel zu kurz, es regnet viel zu oft und das Outback fehlt ganz. Aber trotzdem gefiel uns diese Landschaft sehr gut. Es ist unglaublich, dass es teilweise wie in der Schweiz aussah und daneben jedoch absolut umwerfende Sandstrände die Küste zierten! (So muss die Schweiz aussehen, wenn der Meeresspiegel wegen der globalen Erderwärmung steigt ;-))

So staunten wir über schöne Beaches (teilweise mit faszinierende Felsen),

















über Hügel und Berge (auch wenn die z.T. in den Wolken versteckt waren),














über feuchte Regenwälder, in denen überall Moos und Pilze spriessten (was Barbara zum Verzücken veranliess, bei Michel aber nur Kopfschütteln verursachte),



















über baumlose Gegenden wie in Queenstown,







über viele Wasserfälle und Wasserfällchen,








über historische Städchen oder Orte wie Richmond, Hobart oder Port Arthur ("historisch" bedeutet hier knapp 200 Jahre, was fast die ältesten Gebäude der Besiedler in Australien sind),
















über ein kleines Örtchen namens Sheffield, das voller Murals war,















und über vieles weiteres. Sogar über eine klitzekleine Schokoladefabrik, in der die Schokoladetafeln von Hand von zwei Arbeiterinnen hergestellt wurden, staunten wir, denn die Schokolade schmeckte erstaulich gut.







Wettermässig hatten wir von warmem Sonnenschein über bedeckten Himmel bei angenemen Temperaturen bis eisige Kälte, beissenden Wind, tiefhängende Wolken, Gewitter und Regen alles. Nur Schnee sahen wir zum Glück doch nicht. Der Regen kam erst am letzten Tag und deutete uns an, dass es Zeit zum Heimfahren war. Die Schifffahrt war wieder schauklig, da es sehr stark windete, aber dieses Mal konnten wir viel besser schlafen.


Zu guter Letzt drei Dinge:

1. Für die Autofreaks unter euch ein paar Exemplare einer Ausstellung von Privatwagen in Hobart.










2. Das Fazit, dass Tasmanien eine Reise wert ist - u.a. wegen diesen Orten bzw. Landschaften:



























3. Und für die Schilderfans eine Erweiterung unsrer lustigen Schildersammlung ;-)