Freitag, 30. Oktober 2009

Grampians-Wochenende

Unsere Lieben

Ein weiteres Wochenende hatten wir weg von unserem vorübergehenden Zuhause geplant. Gleich nach Schulschluss nahmen wir die ca. dreieinhalbstündige Fahrt nach Halls Gap im Grampians Nationalpark im Nordwesten von Victoria unter die Räder.

Dank der Sommerzeit kamen wir somit noch dort an, bevor es dunkel war, aber doch genügend spät, um die hinter den Bergen untergehende Sonne zu bestaunen.








Wir übernachteten in einer "halben Röhre" am Hang von Halls Gap. Wunderbar grosszügig, ruhig und dank dem "Cheminee" heimelig.







Das Wetter war absolute Spitze. So war es eine Freude, die diversen Attraktivitäten, die man innerhalb eines Tages besuchen kann, zu sehen! Da war zuerst der Silverband Fall, der nicht abfliesst, sondern einfach verschwindet.

Dann die berühmten Balconies, die vor 12 Jahren noch so zugänglich waren, dass die Wagemutigen darauf sitzen konnten, jetzt jedoch nur noch von einer Plattform aus fotografierbar sind. Aber auch die fantastische Aussicht über weite Teile der Northern Grampians begeisterte uns.







Später nahmen wir den relativ mühsamen Ab- bzw. Austieg bis zu den McKenzie Falls auf uns. Wasserfälle sind halt immer schön - und wenn eine indische Familie es sogar schaffte, zumindest bis zur Hälfte den Kinderwagen die Stufen hinunterzuschleppen, dann konnten wir das in unseren Flip-Flops doch mit links machen!




Die berühmte Aussicht vom Boroka-Lookout war dieses Mal durch das Schattenspiel wegen dem vorübergehenden Aufkommen von Wolken sehr speziell.







So viele Eindrücke mussten bei einer Glacé (1 Riesen-Kugel und hausgemachtes Cornet für läppische $3, also ca. CHF 2.80) verdaut werden, bevor wir noch einen letzten Lookout vom Mt. William aufsuchten. Die Fahrt dorthin war aber recht seltsam, da sie durch im Jahr 2006 abgebranntes Gebiet führte. Zwar war in der Zwischenzeit vieles nachgewachsen, aber die Blätter schossen an den Bäumen v.a. dem Stamm entlang aus und liessen die Spitzen der Äste "nackt" herausragen.

Zu all diesen wunderbaren Felsen und Aussichten kam, dass die Wildblumen in voller Blüte waren und uns überall diverse Farben entgegenleuchteten! Ein wunderbares Erlebnis, welches Barbara mit ihrem Fotoapparat in Verzückung brachte und den "Jagdinstinkt" in ihr weckte!

















Jedoch war nicht nur die Natur in den Grampians überwältigend, sondern auch die Tierwelt! Es begann alles damit, dass auf unserer Hinreise bereits eine Emu-Mama mit ihren Jungen vor uns über die Strasse spazierte und dutzende von Kängurus sogar mitten im Dorf in den Gärten grasten.







Beim Zmorge auf der Terrasse spazierte ein wunderbarer, riesiger, weisser Kakadu auf unseren Zmorgetisch! Wir mussten ihn sogar verscheuchen, als er an unser Brot wollte ;-)










Ein besonderes Highlight war jedoch, dass, nachdem wir diese "cheiben" rot-blauen Lorikeets schon oft "gejagt", aber nie vor die Linse gekriegt hatten, da sie soo ängstlich waren, plötzlich gleich etwa sechs dieser und der Rainbow Lorikeets in unserer Nähe fanden und die sich problemlos fotografieren und von nah bestaunen liessen!














Der Sonntag war wettermässig nicht mehr ganz so schön, aber wir hatten sowieso vor, die Grampians relativ bald zu verlassen und dafür einen kleinen Umweg über Geelong zu machen, denn Barbara hatte dort noch eine Rechnung offen: Schon lange wollte sie die angepriesenen Holzfiguren aufsuchen. Nach der schönen Fahrt übers Land und entlang vielen Rapsfeldern zeigte sich in Geelong, dass sich der Abstecher gelohnt hatte: Entlang der Waterfront fanden sich unzählige dieser witzigen Figuren.













Michel wollte ja eigentlich um Geelong einen weiten Bogen machen, seitdem diese seinen Saints aus St. Kilda im Grand Final den Titel weggeschnappt hatten. Diese Dame (nein, es ist nicht Barbara) trug wohl einiges dazu bei...

Dienstag, 27. Oktober 2009

Töff-Freaks

Hallo Ihr Lieben

Wir werden hier in Australien noch zu Motorsport-Fantikern. Nachdem wir im März den Formel 1 Grand-Prix besucht hatten, stand nun noch der Moto-GP auf unserem Programm. Dieser findet jedes Jahr auf Phillip Island statt. Da wir uns hier in Australien nichts entgehen lassen, fanden wir uns an der Rennstrecke wieder. Natürlich durfte auch unsere Schweizer Fahne nicht fehlen, da ja schliesslich in verschiedenen Kategorien vier Schweizer antraten. Soviel vorne weg: einen Grosserfolg konnten "unsere" Fahrer nicht verbuchen...

Wie die richtigen Aussies waren wir mit unseren Camping-Stühlen und unserem Eskys bewaffnet zur Strecke aufgebrochen. Wir fanden auch ein richtig gutes Plätzchen mit Aussicht auf mehrere Kurven und auf das Meer.

















Als Neulinge an einem Töff-Grandprix wussten wir nicht, was uns erwarten sollte. Es stellte sich aber rasch heraus, dass auch ein Motorrad-Rennen interessant und abwechslungsreich sein kann. So waren wir fasziniert vom Tempo, der enormen "Schräglage" in den Kurven und wie nahe die einzelnen Fahrer (bei einem horrenden Tempo) hintereinander herfuhren.








Natürlich durfte auch ein Foto des bekanntesten Schweizer Fahrers, Tom Lüthi nicht fehlen. Und gleich daneben sein grösster Fan neben der Piste.








Das Rahmenprogramm konnte sich auch sehen lassen. Besonders interessant war dabei die Fahrerparade. Zum Glück waren die Fahrer im Auto angeschrieben.















Für alle angereisten Aussie-Fans gab es dann sogar ein Happy-End. Ihr Fahrer Casey Stoner gewann die Königskategorie. Da wir uns ja ebenfalls als halbe Aussies fühlen, haben wir uns darüber natürlich auch gefreut.

Wie sich dann aber herausstellen sollte, war die Rückfahrt nach Melbourne das eigentliche Highlight. Wir hatten uns auf einigen Stau eingestellt. Die Rückreise war hervorragend organisiert. So fanden wir uns mit unserem Auto innerhalb von tausenden von Motorrädern wieder und es war wirklich interessant, die verschiedenen Ausführungen zu betrachten.








Dieses Spektakel zog ausserdem tausende von Australiern an die Strasse. Es schien, dass alle Australier, die nicht am Rennen waren, den frühen Abend am Strassenrand verbrachten. Viele nahmen ihren Apéro mit (inklusive Stühlen, Tischen und Decken), andere kamen mit der Australienfahne und winkten den Motorrad-Fahrern zu. Ein riesiges Spektakel, auch für uns im Auto. Und so kam es, dass die Heimfahrt nicht im Stau, sondern in super Stimmung inmitten von Australiern beim Apéro und Töff-Fahrern auf dem Heimweg endete. Ein super Erlebnis!








Bis bald,
die Fischerlis

Dienstag, 13. Oktober 2009

Schweizer Besuch zum Zweiten!

Liebe Fischerlis-Blog-Verfolger

Endlich erhielten wir wieder einmal Besuch aus der Heimat! Barbaras Eltern und ihre Schwester kamen für ein verlängertes Wochenende am Anfang ihrer Australien-Reise zu uns. Endlich wieder einmal die Familie sehen und dazu zeigen können, wo und wie wir seit knapp neun Monaten leben, war wunderschön.

Am ersten Tag führten wir unseren Besuch in das Golgräberstädtchen Ballarat. Da Michel dieses Jahr bereits zwei Mal das nachgebaute Städtchen (Sovereign Hill) besucht hatte, wurde er davon befreit und durfte er nach seiner Arbeit als Chauffeur in Ballarat Golf spielen, während Barbara ihre Familie in diesem "Freilicht-Museum" herumführte. Das Wetter zeigte sich mit viel Sonnenschein von einer für Ballarat aussergewöhnlich guten Seite (man erinnere sich, dass Fischerlis diesen Ort nur bei Regen kannten), und das Licht war fantastisch. Zwar waren die Temperaturen für diese Jahreszeit zu tief, aber auch unser Besuch war von dem Ort angetan - v.a. nachdem die Touristenmassen, die uns zu Beginn etwas erschreckt hatten, den "Tatort" wieder verlassen hatten. Allerdings fanden auch die drei Schweizer trotz eifrigem Suchen kein Gold...

Zum Abschluss dieses Tages konnten wir unseren Gästen sogar noch einen wunderbaren Sonnenuntergang am Meer in Chelsea bieten. Nicht schlecht!
Nachdem wir am Samstag zum ersten Mal in dieser Saison draussen an der Sonne gefrühstückt hatten, machten wir Melbourne unsicher. Die Beach Road mit ihren schönen Hausern mit wunderbarer Aussicht und die tollen Strände - oft mit farbigen Strandhäuschen - führte uns nach St. Kilda, von wo wir mit dem Tram in die Innenstadt fuhren. Das Wetter war absolute Spitze, und so genossen wir alle den Spaziergang entlang der Southbank sehr.
Nach dem CBD führten wir unsere Gäste in die Docklands und dann zu einem Znacht zurück zur Southbank. Melbourne zeigte sich wirklich von seiner prächtigsten Seite und alle waren begeistert.










Der Sonntag war noch etwas wärmer, was uns sogar erlaubte, in kurzen Hosen/Rock und T-Shirt die Mornington Peninsula mit ihrer wunderbaren Strand- und Küstenlandschaft zu befahren. Da wir leider keine Kängurus oder Koalas, sondern nur die Strassenschilder sahen, versuchten wir unser Glück zurück in Chelsea: In der Nähe der Wetlands, ganz nahe bei unserem Zuhause, fanden wir dann auch tatsächlich ein paar Kängurus - zwar etwas weit weg, aber besser als gar keine.










Wir konnten uns also keinen Vorwurf machen, unseren Gästen nicht alles geboten zu haben. Aber anscheinend hatten wir es etwas übertrieben: Am Montag traf dann eine hartnäckige Kaltfront mit viel zu tiefen Temperaturen, Regen und Wind ein :-(

Die Zeit mit unserem Besuch war viel zu schnell schon vorüber und wir mussten sie in ihr Abenteuer mit dem Campervan entlassen. Da es so schön war, unsere Lieben aus der Schweiz bei uns zu haben, freuen wir uns darauf, in wenigen Wochen auch noch Michels Familie bei uns begrüssen zu dürfen.