Mittwoch, 25. November 2009

Tennis

Hallo, ihr Lieben

Nachdem wir im vergangenen Januar das Australian Open genossen hatten, aber leider beim nächsten nicht mehr dabei sein können, wollten wir die Gelegenheit wenigstens nutzen, um auf jenen Plätzen zu spielen (was glücklicherweise möglich ist). So haben wir uns am letzten Wochenende also auf den Weg gemacht, um im internen Duell herauszufinden, wer auf einem Hartplatz die Oberhand behalten wird. Barbara ging als Favoritin ins Spiel, gilt sie doch als ausgewiesene Hartplatzspezialistin. Michel hingegen ist auf Sand gross geworden und entsprechend war unklar, wie wohl er sich auf dem schnellen Belag fühlen würde.

Bevor das Spiel aber losgehen konnte, war das Fotoshooting angesagt. Schliesslich wollten wir unseren Match auf Court 15 für den Blog festhalten.










Einzig beim Einspielen durften die Fotografen noch auf dem Platz stehen, anschliessend wurden keine weiteren Fotos erlaubt. Schliesslich wollten wir in unserer Konzentration nicht gestört werden.

Leider reichte eine Stunde nicht aus, um ein Spiel auf drei Gewinnsätze zu beenden. Entsprechend können wir die Frage nicht beantworten, wer nun auf dem Hartplatz der/die bessere Fischerli ist. Aber Spass hat es gemacht (auch wenn nach dem Spiel erstaunlicherweise niemand ein Autogramm von uns wollte).

Tennis-Grüsse aus Down Under,
die Fischerlis

Montag, 16. November 2009

Melbourne Cup

Liebe Rösseler und Wettbegeisterte

Im Frühling verwandelt sich Melbourne jeweils für einige Wochen in eine pferde- und wettverrückte Stadt. An mehreren Tagen finden Pferderennen stadt, welche eine bis zu - wie im Falle des Melbourne Cup - fast 150-jährige Tradition haben.
Wir nahmen die ersten paar Renntage nur aus den Augenwinkeln wahr und stiegen erst am Melbourne Cup Day, einem der äusserst raren Feiertage in Melbourne, zum ersten Mal ein.

Wir waren vorgewarnt worden, dass Australien - oder zumindest Melbourne - während dem wichtigsten Rennen an jenem Tag stillstehen würde. In einem Wettbüro erlebten wir dann live mit, dass das tatsächlich wahr ist. Ganz Melbourne schien zumindest bei jenem Rennen Geld gewettet zu haben und hielt den Atem an, als die 24 Pferde ihre 3200 m unter ihre Hufe nahmen. Michel hatte sogar Glück und setzte auf das richtige Pferd (mit dem Namen "Shocking")!

Natürlich wollten wir aber den Hype um diesen "Spring Race Carnival" auch vor Ort miterleben. Und so verbrachten wir den letzten Tag im Rahmen des diesjährigen Melbourne Cup beim Flemington Race Course.








Es ist Tradition, sich enorm herauszuputzen für diesen Anlass. Und so versuchten auch wir zwei das Beste, um nicht besonders negativ aufzufallen. Mit den teils verrückten Hutkreationen, welche gewisse Damen trugen, konnte Barbara zwar nicht mithalten, aber zumindest war sie die einzige mit diesem eher unkonventionellen Kopfschmuck.








Witzig war jedoch, dass sich ein Grossteil der etwa 100'000 Zuschauer/innen in ihren tollen Kleidern auf einfachen Picknickdecken am Boden niederliessen, um so dem Rennen beizuwohnen.









Wir zwei hatten jedoch Sitzplätze auf dem Hills Stand, von wo aus wir an diesem fantastischen Tag eine wunderbare Sicht auf den Race Course und die Stadt hatten. Wirklich umwerfend!
Wir sahen neun verschiedene Rennen über verschieden lange Strecken. Langweilig wurde es uns dabei nicht, denn schliesslich wollten wir bei jedem Rennen ein bisschen Geld setzen. Und die Wahl des Pferdes war nicht immer ganz einfach. Michel wandte die Taktik an, auf ein gutes Pferd hinter den drei Favoriten zu setzen. Barbara hingegen wählte entweder das schönste Trikot des Jockeys, das Pferd mit dem besten Namen oder bewusst einen Aussenseiter.







Nachdem wir bei den ersten drei Rennen immer knapp an einem Gewinn vorbegeschlittert waren, gelang es Michel dann endlich einmal, ein bisschen etwas zu gewinnen. Doch dann schien uns das Glück gänzlich zu verlassen und wir wollten uns bereits damit abfinden, als Barbara im allerletzten Rennen tatsächlich auf den richtigen Sieger setzte ("Sound Journey") und dies dank seiner Position als Aussenseiter doch zu einem Gewinn des Siebenfachen des Einsatzes führte. Leider hatten wir nicht sehr viel Geld gesetzt, sodass es doch nicht reicht, dass wir unseren Heimflug in die Schweiz im Januar in der Business Class antreten könnten :-(

Der ganze Tag war aber wirklich ein ganz tolles Erlebnis mit viel "Action" und Ambiance. Wir verstehen nun besser, weshalb sich im Frühling plötzlich alles um Pferde dreht. Frauenfelder Pferderennen, wir kommen!

Dienstag, 10. November 2009

Historisches Melbourne

Liebe Historiker/innen

Zwar bedeutet "alt" in Australien nicht dasselbe wie in Europa, aber trotzdem machten wir uns an einem Abend auf die Spuren der Vergangenheit von Melbourne. Diese hat natürlich auch hier mit Kriminellen und Verbrechern zu tun.
Wir nahmen an der Tour mit dem vielversprechenden Namen "Hangman's Night Tour" durch das alte Gefängnis von Melbourne teil. Im Gefängnis wurden ab ca. 1840 mehr oder weniger kriminelle Männer und Frauen unter Bedingungen eingesperrt, gefoltert und hingerichtet, welche heute nur blankes Grauen und Kopfschütteln hervorrufen.










Wir wurden von einem "Wächter" ("warder" genannt) bei Dunkelheit (meist gab nur eine Kerze etwas Licht) ins Leben und Leiden der ehemaligen Insassen eingeführt. Er wollte uns v.a. spüren lassen, wie es den Insassen früher erging. So brüllte er uns z.B. an oder "sperrte" uns (also eine Gruppe von ca. 25 Personen) in eine winzige Zelle ein, ohne Licht und ohne Luft und versuchte uns die Bedingungen von damals nahezubringen.

Auf dieser Tour erfuhren wir auch viele Geschichten und Einzelschicksale, von denen viele wirklich zum Schaudern waren, wie z.B. wie einer versuchte, durch List der Tötung am Galgen zu entkommen, das aber schiefging und er so auf viel grausamere Weise sterben musste als am Strick. (Der Mann auf dem Foto entkam diesem Schicksal jedoch zum Glück...)

Nach der unterhaltsamen Führung ging dann doch noch etwas Licht an und wir durften das Gefängnis (das heute nur noch ein Museum ist) etwas genauer anschauen. Natürlich durfte auch der Hinweis darauf, dass hier der berühmte Ned Kelly, der eigentlich nicht mehr als ein Viehdieb war, aber wie einer der grössten Verbrecher gejagt wurde, gehängt wurde, nicht fehlen.
(Das Foto unten beweist, dass die Fotografin von diesen Geschichten doch etwas mitgenommen gewesen sein musste...)








Wir beschlossen zum Schluss, dass wir - sollten wir jemals kriminell werden - das lieber im heutigen Zeitalter würden als damals... Aber dank unseren guten Nerven gelang es uns dann zu Hause im Bett ohne Mühe, einzuschlafen. Aber eine der Besucherinnen war bereits vor der Führung beim Gang durch das Dunkle aufs WC so schreckhaft, dass sie wohl etwas länger gebraucht haben wird ;-)