Dienstag, 10. November 2009

Historisches Melbourne

Liebe Historiker/innen

Zwar bedeutet "alt" in Australien nicht dasselbe wie in Europa, aber trotzdem machten wir uns an einem Abend auf die Spuren der Vergangenheit von Melbourne. Diese hat natürlich auch hier mit Kriminellen und Verbrechern zu tun.
Wir nahmen an der Tour mit dem vielversprechenden Namen "Hangman's Night Tour" durch das alte Gefängnis von Melbourne teil. Im Gefängnis wurden ab ca. 1840 mehr oder weniger kriminelle Männer und Frauen unter Bedingungen eingesperrt, gefoltert und hingerichtet, welche heute nur blankes Grauen und Kopfschütteln hervorrufen.










Wir wurden von einem "Wächter" ("warder" genannt) bei Dunkelheit (meist gab nur eine Kerze etwas Licht) ins Leben und Leiden der ehemaligen Insassen eingeführt. Er wollte uns v.a. spüren lassen, wie es den Insassen früher erging. So brüllte er uns z.B. an oder "sperrte" uns (also eine Gruppe von ca. 25 Personen) in eine winzige Zelle ein, ohne Licht und ohne Luft und versuchte uns die Bedingungen von damals nahezubringen.

Auf dieser Tour erfuhren wir auch viele Geschichten und Einzelschicksale, von denen viele wirklich zum Schaudern waren, wie z.B. wie einer versuchte, durch List der Tötung am Galgen zu entkommen, das aber schiefging und er so auf viel grausamere Weise sterben musste als am Strick. (Der Mann auf dem Foto entkam diesem Schicksal jedoch zum Glück...)

Nach der unterhaltsamen Führung ging dann doch noch etwas Licht an und wir durften das Gefängnis (das heute nur noch ein Museum ist) etwas genauer anschauen. Natürlich durfte auch der Hinweis darauf, dass hier der berühmte Ned Kelly, der eigentlich nicht mehr als ein Viehdieb war, aber wie einer der grössten Verbrecher gejagt wurde, gehängt wurde, nicht fehlen.
(Das Foto unten beweist, dass die Fotografin von diesen Geschichten doch etwas mitgenommen gewesen sein musste...)








Wir beschlossen zum Schluss, dass wir - sollten wir jemals kriminell werden - das lieber im heutigen Zeitalter würden als damals... Aber dank unseren guten Nerven gelang es uns dann zu Hause im Bett ohne Mühe, einzuschlafen. Aber eine der Besucherinnen war bereits vor der Führung beim Gang durch das Dunkle aufs WC so schreckhaft, dass sie wohl etwas länger gebraucht haben wird ;-)

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