Donnerstag, 5. Februar 2009

Die ersten Schultage

Nachdem ich, Barbara, bereits fast eine ganze Woche an meiner neuen Schule mit den Schülern verbracht habe, stille ich gerne den ersten "Gwunder" unserer Blog-Leser.

Wie erwartet ist die Schule hier ganz anders als das, was wir in der Schweiz kennen, und sowieso extrem viel anders als die Kanti Kreuzlingen. Bereits das Äussere ist anders.
Auf dem Bild oben sehr ihr einen Teil der Schule, also ein paar ganz gewöhnliche Klassenzimmer, und auf dem Bild unten ist die "canteen", also die Mensa, zu sehen (hier geschlossen). Ich habe mich jedoch (wie auch an vieles anderes) schnell daran gewöhnt.

In meinen ersten Tagen mit den Schülern habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Meine allererste Lektion (mit 8. Klässlern) war so schlimm, dass ich ziemlich geschockt war und meine lieben Schüler an der KSK zurückwünschte. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass nicht alle so schlimm sind (die 7. Klässler sind ja sooo herzig) und dass es auch Klassen gibt, die gerne Deutsch lernen. Ganz lustig ist, dass es in praktisch jeder meiner sieben Klassen Schüler/innen gibt, die mich an jemanden (an Schweizer Schüler/innen) erinnern.

Obwohl ich mich schon im Vorfeld mit vielen Regeln, Regelungen und Handhabungen an dieser Schule auseinandergesetzt hatte (es kam so viel Neues auf mich zu, dass ich glaubte, ich würde mich nie darin zurechtfinden), lerne ich immer noch jeden Tag dazu. Der Schulalltag ist hier unglaublich streng reguliert und kontrolliert. Dazu passt die Schuluniformpflicht (Foto folgt später), aber andererseits erstaunt es etwas, dass die Stundenplanzeiten praktisch jeden Tag ändern. Das macht es sehr schwer, sich auf etwas Regelmässiges einzustellen.

Auch wenn ich wieder Schüler "erziehen" muss und alle möglichen Strafen verteilen muss, wie sie von der Schule vorgeschrieben und/oder erlaubt sind, auch wenn der Respekt Lehrpersonen gegenüber etwas an einem andern Ort ist als in der Schweiz und auch wenn der "Lernhunger" bei vielen Schülern/innen kaum bis gar nicht vorhanden ist, so bin ich doch froh, dass ich diesen Schritt gemacht habe und einmal eine ganz andere (Schul-)Welt kennen lernen kann und vor ganz andere Herausforderungen gestellt werde. Genau das war es ja auch, was ich wollte. Ich freue mich deshalb auf die Zeit, in der ich alle Regeln kenne, in der ich mit der Art, Deutsch zu unterrichten besser vertraut bin und in der ich die disziplinarischen Probleme im Griff habe. Es ist definitiv eine riesige Challenge - eine einmalige! Diese Bemerkung für all jene, die diesen Blogeintrag lesen und glauben, mich am Boden zerstört zu sehen und mich aufmuntern zu müssen. So schlimm ist es nicht! Ich habe in meiner Karriere ja auch bereits einiges er- und überlebt. Danke aber für euer Mitgefühl ;-)

Weitere Bilder von Klassenzimmern und Schülern werden folgen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen