Liebe Noch-Sommer-Schweizer
Irgendwie erscheint uns der Winter in Australien viel länger (und kälter) als in der Schweiz und so können wir es kaum erwarten, bis der Frühling (und der Sommer) einkehrt. Am letzten Wochenende durften wir dann sehen, dass er tatsächlich schon sanft an die Tür klopft.
Da uns gar nicht mehr soo viel Zeit hier in Australien bleibt, beschlossen wir, das Wochenende in der Region Daylesford (auch Spa-Country of Australia genannt) zu verbringen. Obwohl Daylesford gar nich

t so weit von Melbourne weg ist, wollten wir die Zeit doch so gut wie möglich ausnutzen und fuhren am Freitag direkt nach Barbaras Arbeit los. Grad ein bisschen zu spät, um

den fantastischen Sonnenuntergang zu bewundern, trafen wir in Glenlyon (etwas ausserhalb von Daylesford) bei unserer Unterkunft für zwei Nächte ein: Ein kleine, aber feine Häuschenhälfte auf dem Land. Wir genossen die ruhigen Abende mit dem Cheminee-Feuer absolut!
Am nächsten Tag bes

tätigte sich der Wetterbericht (Regen) wieder einmal nicht. Zum Glück! Wir durften bei wunderbarstem Wetter die Gegend erkunden. Für Michel waren die Frühlingsgefühle sogar so hoch, dass er zeitweise sein T-Shirt zur Schau trug. Aber richtig braun wurde er doch nocht nicht ;-)
Die Region bot zig herzige kleine Örtchen, die dank den v.a. auch Tagestouristen aus Melbourne sich sehr herausgeputzt hatten und Mühe gaben, hübsch auszusehen.
Daylesford ist berühmt für seine Bevölkerung, die zu einem grossen Teil aus Künstlern und Homosexuellen besteht. Freunde der Alternativmedizin und aller Formen der Heilkunst und Esoterik finden hier eine riesige Auswahl.


Um Daylesford herum gibt es zahlreiche "mineral springs", welche seit Jahzehnten im Bereich Wellness eingesetzt werden. Auf der Suche nach einer von diesen

Mineralquellen kamen wir an diesem hübschen Seelein vorbei (mit Gänseblümchen und aufgeregten Enten, die hier genau gleich

aussehen wie in Europa). Die "mineral spring" erwies sich dann als Enttäusschung: Sie bestand lediglich aus dieser Pumpe - und Michel musste feststellen, dass das Wasser wohl nicht zum Trinken bestimmt ist ;-)

Im Ort selbst stolperten wir für Michel über ein Café (oder eine Bar?) mit dem Namen "Breakfast & Beer" (für Barbara tönte

dieser Name schon fast eklig, aber Michel hatte natürlich eine Erklärung bereit, weshalb dieser Name absolut passend sei) und für Barbara über eine wunderschöne Schule.
In Castlemaine fanden wir zwar das Castle nicht (es gibt keins - woher hat der Ort denn dann seinen Namen?!), aber dafür ein für Besucher leider geschlossenes altes Gefängnis und ein Museum, bei dem wir es jedoch nur bei der äusseren Besichtigung liessen - wer geht schon bei diesem Wetter in ein Museum?!


Der nächste grössere Halt war dann in Bendigo, dem nördlichsten Punkt unserer Rundreise. Bendigo hat (wie Ballarat) eine

Goldgräbervergangenheit, aber da wir dieser ja bereits in Ballarat mehrere Male auf der Spur gewesen waren, verzichteten wir auf den Besuch der Mine und des Golden Dragon Museums. Dafür nahmen wir uns etwas vor, was in Australien relativ selten ist: eine Kathedrale. Es gibt in Australien zwar unzählige kleine Kirchlein (v.a. Freikirchen), aber eine grosse, katholische Kathedrale in diesem Stil ist doch eher rar.


Obwohl Bendigo doch relativ gross ist, kam es uns relativ ausgestorben vor. Vielleicht war der Grund u.a., dass es Samstag war und die Läden dann kurz nach Mittag schliessen?!
Auf dem Rückweg nach Daylesford (bzw. Glenlyon) liefen/fuhren wir diesen Vorboten des Frühlings über den Weg sowohl diesen hübschen Orten. Herrlich!







Als wir am nächsten Tag aufwachten, war es dann leider schon wieder vorbei mit dem schönen Frühlingswetter: Es regnete und regnete, was uns auf der Rückreise natürlich zu weniger Stopps einlud. Erst kurz vor Melbourne, auf dem Mount Macedon, der eine schöne Sicht auf die Port Phillip Bay und Melbourne bot, verzogen sich die Wolken für ein Weilchen.




Trotzdem genossen wir das Wochenende total. Es zeigte uns, dass der Frühling auf dem Weg ist und wie schön er sein wird! Wir freuen uns darauf!
Liebe Frühlingsgrüsse (und das bereits im August, was bei euch ja Februar wäre) von Fischerlis